Idealerweise zielt Crowd Control darauf ab, Risiken vollständig zu beseitigen. Im obigen Beispiel würde dies bedeuten, die Kontrollen an den Tribünen aufzuheben, damit es nicht zu Engpässen kommt. Dieser Idealfall ist jedoch nicht immer möglich. Für die Beurteilung der Risikohöhe und des Aufwands der zu ergreifenden Massnahmen kann eine Risikomatrix wie in der obigen Abbildung hilfreich sein. Eine solche Matrix hilft bei der Beurteilung, inwieweit ein mögliches Risiko schwerwiegende oder gar katastrophale Konsequenzen haben könnte, oder ob die Konsequenzen nur gering sind, selbst wenn der Risikofall eintreten würde. Oberste Priorität bei der Risikobekämpfung haben die sehr wahrscheinlich auftretenden Risiken mit katastrophalen Folgen.
Die folgende Abbildung verdeutlicht die Hierarchie der möglichen zu ergreifenden Kontrollmassnahmen im Verhältnis zu ihrer Effizienz.
Abbildung 2: Hierarchie der Kontrolle
Sehr effizient
Am wenigsten effizient
BESEITIGUNG
Beseitigung des Risikos insgesamt, wenn möglich
ERSATZ
Ersetzen des Risikos mit etwas weniger Risikoreichem
MINIMIERUNG
Minimierung der möglichen Risikofälle
ENTWICKLUNG VON KONTROLLEN
Entwicklung einer technischen Lösung
VERWALTUNGS-/VERFAHRENSKONTROLLEN
Entwicklung von Richtlinien und unterstützenden Massnahmen
SCHULUNG/AUFSICHT
Schulung des Aufsichtspersonals
PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG
Niedrigste hierarchische Stufe
Quelle: Ahmad Alaraabi: CROWD CONTROL AT VENUES AND EVENTS A PRACTICAL OCCUPATIONAL HEALTH AND SAFETY GUIDE CONTENTS
Wie in den obigen Abschnitten ausgeführt, entstehen Risiken in Menschenansammlungen vor allem durch Bewegung und Dynamik der Menschenmasse. Gleichermassen sind sie von der Art und Zusammensetzung der Menschenansammlung und der Motivation der möglicherweise innerhalb dieser Menschenansammlung bestehenden Gruppe abhängig. Diese Motivation kann sich beispielsweise je nach Ausgang eines Sportevents ändern. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein und dieselbe Personengruppe zufrieden und positiv reagieren kann, wenn die favorisierte Mannschaft gewinnt, verliert die eigene Mannschaft jedoch, kann sich dies in Aggressionen gegenüber den gegnerischen Fans äussern. Diese Faktoren sind bei einer Risikoanalyse für Sportveranstaltungen zu berücksichtigen. Still (2014) entwickelte eine Analyse des sogenannten Routes-Areas-Movement-Profils (RAMP), das eine einfache Methode bietet, um das Risiko für eine bestimmte Veranstaltung zu bestimmen. Das Modell besteht aus den folgenden vier Komponenten: